A. VORBEMERKUNGEN

A.II Allgemeines


1. Was ist eine Eisenbahn?

technisch: Verkehrsmittel zur Beförderung von Personen und Güter, das sich auf einem festen Verkehrsweg bewegt. Dieser besteht aus zwei Schienen auf denen sich Fahrzeuge mit Stahlrädern bewegen. Die Räder sind mit Achsen zu Radsätzen verbunden und besitzen einen Flansch (Spurkranz) der das Fahrzeug am Verlassen des Verkehrsweges hindert. Typischerweise werden mehrere antriebslose Fahrzeuge (Wagen) zu einem Verband zusammengefügt, der von einem Fahrzeug mit Antrieb (Lokomotive) geschleppt wird.

Beim Verkehrsweg wird zwischen der freien Strecke und den Bahnhöfen unterschieden. Die freie Strecke ist der eigentliche Transportweg, der in der Regel ohne Halt befahren wird. Die Bahnhöfe dienen zum Umschlag von Personen und Güter, zum Kreuzen und Überholen der Fahrzeuge, sowie zum Abstellen von Fahrzeugen.

Der Personal- und Energieaufwand für die Bewegung der Fahrzeuge ist verlgichen mit Strassentransporten gering ist. Anderseits entsteht erheblicher Aufwand für die Erstellung der Verkehrswege und die Zusammenstellung der Eisenbahnzüge. Aus diesem Grund eignet sich das Verkehrsmittel vor allem für Transporte von grossen Massen über längere Distanzen.

Peter Christener


2. Was sind S-/U-/Stadt-/Straßenbahnen?

S-, U- Stadt- und Straßenbahnen dienen ? im Gegensatz zur ursprünglichen Konzeption der Eisenbahn ? dem lokalen und teilweise auch dem regionalen Verkehr. In der praktischen Konsequenz bedeutet dies vor allem kürzere Haltestellenabstände und mehr oder weniger dichten Taktverkehr (zumindest regelmäßig einen dichteren Taktverkehr als im Fernverkehr) sowie in Teilbereichen den Verzicht auf einen getrennten Gleiskörper (s.u.).

Die S-Bahn (S steht für Stadtschnellbahn) wurde erstmalig in Berlin eingeführt und ist heute in (nahezu?) allen Großstädten bzw. Ballungsgebieten anzutreffen. Ursprünglich auch mit Zügen betrieben, die von Dampflokomotiven gezogen wurden, wurde hier sehr schnell der Vorteil des elektrischen Antriebs erkannt. Während einige S-Bahn-Netze (Berlin, Hamburg) mit Gleichstrom und einer separaten Stromschiene betrieben werden, laufen heute alle anderen deutschen S-Bahnen unter dem regulären Fahrdraht, was (Vor- und Nachteil zugleich) auch den Mischbetrieb mit dem Fern- und dem Güterverkehr ermöglicht. Zu großen Teilen werden die S-Bahnen mit Triebzügen (besonders mit den Baureihen 420 und 423 bis 426 unter Fahrdraht sowie eigenen Fahrzeugen in Berlin und Hamburg) gefahren, teilweise sind in den S-Bahn-Netzen aber auch noch lokbespannte Züge mit Wendezugsteuerung unterwegs.

Die wesentlichen Unterschiede der S-Bahn zum übrigen Regionalverkehr bestehen regelmäßig in dichteren Takten sowie festen Strecken und der steten Bedienung aller Haltestellen. Von den U-, Stadt- und Straßenbahnen unterscheiden sich die S-Bahnen vor allem durch die größere Linienlänge und den Betreiber (DB oder DB-Tochter). Alle S-Bahnen fahren auf der Regelspurweite von 1435 mm.

U-Bahnen (U steht für Untergrund) dienen der schnellen Verkehrsabwicklung im lokalen Bereich. U-Bahnen fahren regelmäßig auf einer eigenen Trasse und diese liegt ? daher kommt die Bezeichnung ? meist im Untergrund in Tunneln. Der Entschluss zum Bau von Tunneln fußte meist auf der Erkenntnis, dass an der Erdoberfläche nicht genügend Platz zum Bau einer Straßenbahn vorhanden war (Straßenbreite zu gering) oder ein geregelter Betrieb durch Störungen durch den Mischbetrieb mit dem Individualverkehr und/oder Fußgänger gar nicht oder nicht in der erwünschten Geschwindigkeit möglich war, wobei es weitere Gründe gibt. Allerdings verkehren U-Bahnen in Deutschland nicht durchgängig im Untergrund, aber regelmäßig im eigenen Gleiskörper (d.h. getrennt von der Straße). Betrieben werden die U-Bahnen meist durch die Stadtwerke bzw. ortsansässige Gesellschaften. Der Antrieb erfolgt durchgängig elektrisch und nach meiner Kenntnis überall mit Gleichstrom ? teilweise mit Oberleitung, teilweise aber auch per separater Stromschiene.

Straßenbahnen verkehren, wie es der Name schon vermuten lässt, ?auf der Straße?. In die Straße wurden Schienen verlegt (meist Rillenschienen) und die Straßenbahn teilt sich Ihren Weg mit den Autos oder den Fußgängern, eigene Trassen sind die Ausnahme. Bei den Straßenbahnen gibt es bundesweit diverse Spurweiten, dominierend sind aber die Normalspur und die Meterspur.

Eingeführt wurde die Straßenbahn vielerorts als Pferdebahn, eine Straßenbahn mit Oberleitung gab es erstmalig in Deutschland ? sehr zum Entsetzen vieler Zeitgenossen, die nicht verstanden, wie man eine Stadt derart verschandeln konnte ? in Halle an der Saale. Der Fahrdraht wird heute mit Gleichstrom gespeist, andere elektrische Antriebsformen wie Gleichstrom aus zwei gegeneinander isolierten Schienen (wie heute noch bei vielen Modellbahnen üblich) erwiesen sich in der Praxis als schwierig umsetzbar oder wie z.B. das Offenbacher Modell als wenig praxistauglich.

Der größte Vorteil der Straßenbahn ? man kann sie überall bauen, wo es eine Straße gibt, die über eine ausreichende Breite verfügt und wo es keine Straße gibt, fährt man eben auf einem eigenen Gleiskörper weiter, in jedem Fall ist man den Fahrgästen sehr nah ? ist heute oft auch ihr größter Nachteil, da bei zunehmender Verkehrsdichte sich die meisten Störungen im Straßenverkehr wegen des gemeinsamen Verkehrsraumes auch auf die Straßenbahn auswirken. Viele Städte haben daher ihr Straßenbahnnetz schon ganz (Hamburg, Westteil von Berlin) oder teilweise durch andere Verkehrsmittel (vorwiegend U- und S-Bahn, teilweise auch Bus) ersetzt, allerdings entspricht dies heute oft nicht mehr dem Willen der Fahrgäste. Vielerorts bemüht man sich heute daher darum, den Straßenbahnen eigene Trassen zu schaffen ohne sie unter die Erde zu verlegen.

Stadtbahnen sind eine Mischform der vorgenannten Verkehrsmittel. Während die Stadtbahnen im Ruhrgebiet meist eine Mischung aus Straßen- und U-Bahn sind, sind die Stadtbahnen in Karlsruhe und in letzter Zeit auch in Kassel eher eine Mischung aus Straßen- und S-Bahn. Die Besonderheit des Karlsruher Raumes liegt vor allem in dem Umstand, dass es eine ganze Anzahl an Fahrzeugen gibt, die mehrsystemfähig ist, also sowohl unter dem Gleichstrom-Fahrdraht der Straßenbahn als auch unter dem Wechselstrom-Fahrdraht des ?regulären? Bahnnetzes betrieben werden können.

Manfred Hempfling


3. Was ist "de.etc.bahn.*"?

Hierbei handelt es sich um sogenannte Newsgruppen des Usenet. Sie bilden ein Diskussionsforum für jedermann, an dem man sich mit eigenen Texten beteiligen kann oder auf Artikel von anderen antworten kann.

Es gibt sehr viele Gruppen; die acht der deutschsprachigen Hierarchie, die sich mit dem Schienenverkehr befassen, sind so definiert:

  de.etc.bahn.historisch  Bahnen aus alten Zeiten.

Diese Gruppe dient der Diskussion über die Bahnen von früher und um heutige Museumsbahnen, d.h. um nicht (mehr) im Alltagseinsatz befindliche Fahrzeuge oder Technologien. Ebenfalls behandelt werden sollen Plandampfveranstaltungen und Fahrten mit anderem historischem Material usw.

Modellbahnthemen sowie stadtverkehrsspezifische Themen sollen hier nicht behandelt werden.

de.etc.bahn.eisenbahntechnik Fahrzeug-, Infrastruktur- und Bautechnik.

In dieser Gruppe geht es um technische Fragen sowohl zu Fahrzeugen (Loks, Wagen usw.) als auch zu ortsfesten Anlagen der Eisenbahn (Bauwerke, Signale, Fernmeldeanlagen, Gleise usw.).

Stadtverkehrsspezifische Diskussionen gehören nicht in diese Gruppe.

de.etc.bahn.bahnpolitik Bahnen zwischen Politik und Wirtschaft.

Diese Gruppe dient der Diskussion über die Entwicklung der Bahnen in ihrem politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Umfeld. Dabei geht es einerseits um die Entscheidungen von Parteien, Parlamenten und Regierungen, andererseits um die Unternehmenspolitik der Bahn- gesellschaften. Themen sind zum Beispiel die Zukunft des Schienen- netzes, die Grundzüge der Angebotsgestaltung und politische Einflüsse auf den Bahnbetrieb.

Ausdrücklich nicht hierher gehören allgemeine politische Themen und Grundsatzdiskussionen über das Für und Wider verschiedener Verkehrs- mittel.

de.etc.bahn.stadtverkehr Strassenbahn, U-Bahn, S-Bahn.

In dieser Gruppe sollen die Diskussionen zum Thema öffentliche Schienen-Nahverkehrsmittel im Stadtverkehr geführt werden. Dazu gehören in erster Linie U-Bahnen, S-Bahnen und Straßenbahnen. Themen sind Fahrzeuge, Strecken, Fahrpläne.

de.etc.bahn.tarif+service Preise und Dienste

Themen sind die Tarife und Dienstleistungen von Eisenbahn- und Nahverkehrsunternehmen bzw. Verkehrsverbünden. Hierzu zählen die Beförderungsbedingungen und Fahrpreise sowie die Information der Kunden und die Serviceleistungen, zum Beispiel Reservierungen, Gepäckbeförderung und Beschwerdemanagement.

de.etc.bahn.announce Termine, Software, Web-Seiten.

In diese Gruppe gehören Ankündigungen von Sonderfahrten und bahnrelevanter Veranstaltungen, WWW-Angeboten und neuer Software beziehungsweise Ergänzungen dazu (primär modellbezogene Software sollte nicht hier vorgestellt werden), sowie Hinweise auf Postings mit Bahnthemen in binary-Gruppen.

de.etc.bahn.misc Andere Bahnen.

Diese Gruppe dient der Diskussion über Bahnthemen, für die keine spezielle Gruppe existiert.

Modellbahnthemen sollen hier nicht behandelt werden.

bln.verkehr alles um Verkehr in Berlin (zum Glück hauptsächlich keine Autos...)

In den Gruppen sind gewisse Umgangsformen üblich. Bevor man sich aktiv an der Diskussion beteiligt, sollte man vielleicht einige Zeit die Gruppen beobachten, dann erschließen sich einem diese Formen wohl ziemlich gut. Ergänzend kann man in der Gruppe de.newusers.infos einige Texte finden, die den Einstieg sehr erleichtern können.

Übrigens: Modelleisenbahnthemen werden in de.rec.modelle.bahn behandelt, die Modellbahn-FAQ dieser Gruppe ist auf http://www.der-moba.de/Inhalt/Artikelverzeichnis/DER_MOBA_FAQ.html zu finden

Kai Skalweit, Holger Metschulat


4. Wer ist "Verona"?

Könnte mir bitte jemand erklären, was mit "Verona" gemeint ist? Ich lese in den Newsgroups de.etc.bahn.* immer etwas über diese merkwürdige Person!

Es ist schon vorgekommen, dass in der [News-]Gruppe kundenfreundliches, aber nicht 100% tarifkonformes Verhalten eines DB-Mitarbeiters beschrieben wurde und dieser Mitarbeiter ein paar Tage später zum Gespräch beim Chef gebeten wurde.

Also muss jemand von der DB [in den Newsgruppen] mitlesen, und der hat den Spitznamen "Verona" bekommen (geklaut wohl aus der Harald-Schmidt-Gruppe).

Deswegen werden derartige Aktionen hier [in der Newsgruppe] nur noch so beschrieben, daß man nicht auf den einzelnen Mitarbeiter rückschließen kann.

Maximilian Gauger


5. Was bedeuten diese komischen Abkürzungen?

In den Newsgroups de.etc.bahn.* lese ich immer Abkürzungen, die ich nicht kenne. Was bedeuten die? Ist das eine Geheimsprache?

Diese Abkürzungen sind allgemeine Abkürzungen im Eisenbahnwesen. Hier mal ein paar erklärt:

Bf, Bhf Bahnhof E12, E43 Elektromechanisches Stellwerk Bauart 1912 bzw. 1943 EBuLa Elektronischer Buchfahrplan und Verzeichnis der Langsamfahrstellen El S bzw. El L Elektronsiches Stellwerk Bauart Siemens bzw. SEL ESTW Elektronisches Stellwerk ERTMS European Rail Traffic Management System ETCS European Train Control System (Europaeinheitliches Zugsicherungssystem) Fdl Fahrdienstleiter Fka Fahrkartenausgabe FZB Funkzugbeeinflussung FFB Funkfahrbetrieb FN Fahrpreisnacherhebung GSM-R Neuer Digitaler Zugbahnfunk (GSM-Rail) Hl... Signalbegriff (Ost) Hp Haltepunkt Hp... Hauptsignalbegriff (West) Indusi Induktive Zugsicherung Ks Kombinationssignal KiN Kundenbetreuer im Nahverkehr La Verzeichnis der Langsamfahrstellen LZB Linienförmige Zugbeeinflussung NBÜ Notbremsüberbrückung PZB, PZ Punktförmige Zugbeeinflussung PEP Preis- und Erlösmanagement Personenverkehr (siehe anderer Punkt dieser FAQ) Rabt Rangierabteilung SAT Selbstabfertigung durch den Triebfahrzeugführer Sifa Sicherheitsfahrschaltung SpDr Spurplandrucktastenstellwerk SST Seitenselektive Türsteuerung Stw Stellwerk SZB Signalisierter Zugleitbetrieb TAV Technikbasiertes Abfertigungsverfahren Tf Triebfahrzeugführer Tfz Triebfahrzeug Vr... Vorsignalbegriff (West) VT Verbrennungstriebwagen Zbf Zugbahnfunk Zf Zugführer Zs Zugschaffner Zs 1 Ersatzsignal Zub Zugbegleiter

Gibt es eine Liste im Internet mit den Bahnhofsabkürzungen der DB?

Ja. Die Liste der Bahnhofsabkürzungen gibt es auf http://www.leo.org/information/freizeit/bahn/bahnhoefe.html

Tobias Grosch